Zum Abschluss meiner vierteiligen Reihe rund um Quellen aus meinem digitalen Ideen- und Wissensgarten, beleuchte ich das Themenfeld Didaktik und Learning Experience Design und geben einen Ausblick auf künftige Projekte. Im ersten Teil habe ich das Setup für meinen PKM-Workflow erläutert, im zweiten einen Einblick in das Themenfeld LernenMitKI gegeben und im dritten Teil den Fokus auf den Bereich „Klimakrise und Lösungen“ gelegt.
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3) Didaktik und Learning Experience Design
Diese Kategorie ist am nächsten dran an meiner Arbeit als E-Learning Koordinator. Unter diesem Stichwort sammle ich Literatur und Quellen zu mediendidaktischen Fragestellungen, mit dem Ziel wirksame Lernangebote zu konzipieren.
Das letzte Jahr begann mit dem Vorsatz, mich stärker mit Peer-Learning auseinanderzusetzen:
- Hierzu wollte ich am Projekt #MeinZiel23 teilnehmen und unter dem Titel Lernen in Netzwerken das Feld erkunden und im Anschluss eigene Projekte gestalten. Leider blieb es bei dem Vorsatz… Unsere ursprüngliche Idee ist in diesem Peer Learning Canvas dokumentiert. Inspiriert wurden wir hierbei insbesondere vom Train-the-Trainer-Programm des Hochschulforums Digitalisierung
- Das Thema Peer-Learning und Lerncommunities begleitete mich nichtsdestotrotz über das letzte Jahr hinweg. Anregungen habe ich unter anderem bei lernOS (z.B. beim Leitfaden Community Management) gefunden und für die Organisation eines internen Präsenz-Barcamp konnte ich letzten Sommer wiedereinmal auf die hervorragenden Materialien von selbstlernen.net zurück greifen (große Empfehlung!). Wiederentdeckt habe ich 2023 zudem das Konzept des ABC-Workshops, das ich 2020 dank Joana Kompa kennen und schätzen gelernt habe, sodass es direkt in meine damaliges Projekt Basiskompetenzen Digitalisierung einfließen konnte. Diesen Onlinekurs kann ich zur Auseindersetzung mit der Methode empfehlen.
Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit kreiste um das Thema Hybride Arbeitswelt und das passende Toolset, Mindset und Skillset dafür:
- Auf der Ebene der Tools konnte ich Erfahrungen mit einer Ausstattung sammeln, die auf dem hier beschriebenen Hybrid Meeting Kit (HMK) aufbaut und es ermöglicht, dass zeitgleich sowohl online (x Personen) als auch in Präsenz (ca. 15 Personen) an einem „hybriden Meeting“ teilnehmen können. In unserem Fall sorgte eine Meeting Owl für das Kamerabild aus dem Meetingraum und diente zudem als Lautsprecher für die Beiträge der Online-Teilnehmenden. Das Audiosignal vor Ort wurde durch zwei Rode Go II Funkstrecke-Mikros erfasst, die in einem Schaumstoffwürfel steckten, damit sie zwischen den Referierenden herum geworfen werden konnten. BigBlueButton diente als Videokonferenzsoftware, über die die Inhalte präsentiert worden sind:
- Viele weitere Inspirationen habe ich in dem Themenfeld durch meine Online-Teilnahme an der hybriden Tagung #loscon23 sammeln können, die unter dem Motto „Crafting Learning Environments” stand.
- Hier wurde u.a. gemeinsam an der perfekten Wissens- und Lernumgebung ( CC BY-SA 4.0 Simon Düker) gearbeitet:
- Im Anschluss an die Tagung machte ich mich auf den Weg, die Vorlage des Modern Intranet Workplace als Open Source Edition im Rahmen einer Peerfinder-Gruppe weiter zu entwickeln, da wir bei meinem Arbeitgeber primär mit Open-Source-Anwendungen arbeiten (aktueller Stand: „pending“; hier soll es aber 2024 weitergehen!). In diesem Zuge stieß ich auch auf das BMI-Projekt „Souveräner Arbeitsplatz“, das mittlerweile in „openDesk“ umbenannt worden ist und auf einem reinem Open Source Toolset basiert. Zudem wurde ich auf Ralf Stockmann und die Staatsbibliothek zu Berlin (SBB) aufmerksam gemacht, wo seit einigen Jahren an einen Social Intranet (2022) gearbeitet wird. Hier eine Aufzeichnung von 2019 mit dem Titel „Wie man vom Intranet aus die Welt verbessern kann“ (Folien) :
- In diesem Kontext kann ich auch den hervorragenden Blogbeitrag von Harald Schirmer empfehlen, der die Hintergründe des Teilens und der digitalen Zusammenarbeitens (Collaboration) in einer lernenden Organisation unter dem Titel „The power of SHARING“ und in dem LinkedIn-Beitrag „Organizational Learning in a dynamic world“ gut dargestellt.
- Ich habe versucht, die genannten Materialien und Erfahrungen in den Fortbildungsschwerpunkt für 2023, „Hybride Arbeitswelt“, meines Arbeitsgeber einfließen zu lassen und konnte u.a. gemeinsam mit Nina Kaienburg und meinen Kollegen im vergangenen Jahr konkrete „Anwendungsszenarien für die hybride Arbeitswelt“ in Form von Schulungsangeboten entwickeln, die auf dem bei uns verfügbaren Open Source Toolset basieren. Wir orientierten uns hierbei einerseits an der sehr gelungenen Meeting-Interaktions-Matrix (nach Sonja Hanau & Gesine Engelage-Meyer) und an diesem Vortrag von Jöran Muuß-Merholz mit dem Titel „Zusammenarbeit im digitalen Zeitalter – the lost manual„.
Dieses Jahr würde ich gerne weiter an den Materialien für einen „Meeting Guide hybride Arbeitswelt“ und dem passenden Open Source Toolset arbeiten. Danke für Hinweise auf Quellen oder Netzwerke in diesem Bereich! tbc…
Weitere digitale Fundstücke aus dieser Kategorie aus dem letzten Jahr sind:
- Deeper Learning gestalten: ein Workbook für Lehrkräfte: mit E-Book inside .
- Der Gastbeitrag bei Plan BD von Joscha Falck: „Ein Mix aus Ausprobieren, Fortbildungen und Austausch: Ansätze und Bausteine zur effektiven Fort- und Weiterbildung von Lehrkräften„.
- Das Projekt der Uni Braunschweig „Baukasten Lehre“ und die dazu passende Methodensammlung
- Die Veranstaltungsdokumentation der Campus Innovation 2023
- Die Dokumentation der TURN Conference ’23 und der Blogbeitrag von Timo van Treeck dazu Eine Tagung als Produktlabor.
- Das inspirirende University:Future Festival (U:FF) 2023 mit vielen tollen Materialien: Eine Playlist mit allen Lightning Talks, eine Playlist mit allen Talks, eine Playlist mit den 20 meistbesuchten Sessions uvm. Eines meiner persönlichen Highlights war der Vortrag: „Digitale Selbstlernphasen gut gestalten – Evidenzbasierte Erkenntnisse aus Psychologie und Lehr-Lernforschung„
Ausblick 2024
Puh, das war eine ganz schön lange Liste und ein Jahresrückblick, der sich zeitlich etwas hingezogen hat 😅 Abschließend möchte ich Entwicklungsideen für die einzelnen Felder benennen:
- Mein eigenes Wissensmanagement (#PKM) weiterentwickeln und festigen. Dazu gehört der Vorsatz mehr Blogbeiträge (ggf. 1x pro Quartal) und regelmäßig Social- Media-Beiträge (Mastodon) zu veröffentlichen sowie weiter an meinem Toolset zu pfeilen. Hier könnte ich mir vorstellen mit der App Anytype zu experimentieren oder Automatisierungsmöglichkeiten zu erkunden.
- Nach dem KI-Hype im letzten Jahr bin ich nun auf der Suche nach KI-Workflows, die meine eigene Arbeit wirklich produktiver gestalten. Dazu will ich mich in den Austausch mit Peers begeben (ggf. lernOS KI MOOC) und möglicherweise eigene GPTs erstellen.
- Ich habe den Vorsatz, Nachhaltigkeit als Querschnittsthema in meine Arbeit zu integrieren: Dazu möchte ich in den entsprechenden Netzwerken aktiv sein & Synergien fördern sowie Blended Learning Angebote entwickeln, die sich durch kurze Wege für Präsenzveranstaltungen und hochskalierbare Online-Angebote auszeichnen, da die meisten Emissionen von Veranstaltungen bei der Anreise anfallen.
- Passenderweise habe ich mir daher im Didaktik-Bereich vorgenommen, MOOC-Format für mich neu zu entdecken: ggf werden wir im Team den ABC-Workshop zur Gestaltung eines eigenen MOOC nutzen, definitiv möchte ich aber selber an MOOCs teilnehmen (die Anmeldung für den CLMOOC24 ist bereits raus) und hybride Formate vorantreiben. Das Thema Peer-Learning habe ich bereits wieder aufgenommen, da wir im im Team mit lernOS experimentieren und aktuell den OKR-Lernpfad erkunden.
Insgesamt sind viele Ideen und Vorhaben für 2024 und wahrscheinlich darüber hinaus (!) zusammen gekommen, denn die Erfahrung lehrt, dass das ein oder andere Projekt doch etwas länger als geplant dauert oder sich die Prioritäten verschieben 😉